Die neue Imagekampagne des Handwerks hat den Fachkräftebedarf als Zukunftsfrage und gesellschaftliche Herausforderung in den Fokus gestellt.
In Deutschland fehlen rund 250.000 Fachkräfte im Handwerk. Jährlich bleiben rund 20.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. „Dabei bietet das Handwerk jungen Menschen sehr gute Perspektiven. Eine ungebrochen hohe Nachfrage, eine sehr niedrige Arbeitslosenquote und hervorragende Möglichkeiten sich selbständig zu machen“, so die Repräsentanten des regionalen Handwerks.
Die Botschaft ist klar formuliert: „Damit sich wieder mehr junge Menschen für das Handwerk entscheiden, braucht es ein Umdenken auf breiter Ebene: Die Politik muss die berufliche Bildung gleichwertig zur akademischen Bildung anerkennen und fördern“, plädiert Kammerpräsident Stein.
Angesichts des Fachkräftebedarfs ruft die aktuelle bundesweite Kampagne mit einer provokanten Frage zu gesellschaftlichem Umdenken auf: „Handwerk liegt in der Natur des Menschen. Was hindert so viele daran, es zum Beruf zu machen?“
Verschiedene Fragen wie „Warum erfahren wir kaum etwas über unsere wirklichen Möglichkeiten?“ oder „Warum ist ein Studium oft die einzige Vorstellung von einem gelungenen Leben?“ werden jeweils durch die Feststellung „Hier stimmt was nicht“ kommentiert. „Es muss endlich in den Köpfen ankommen, dass eine berufliche Ausbildung genauso viel wert ist wie eine akademische“, fordert Stefan Cibis. Der Handwerkskammer-Vizepräsident der Arbeitnehmerseite sagt: „Damit die berufliche Ausbildung attraktiv bleibt, müssen die Berufe Wertschätzung erfahren. Die Menschen, die sie ausüben, müssen spüren, wie wichtig sie für die Zukunft des Landes sind.“
24. Februar 2022